Ist ein Fertighaus aus Holz das Richtige für mich?

Stefanie Loske Stefanie Loske
Haus Jacobs, Innenarchitektur Berlin Innenarchitektur Berlin Modern houses
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Wer sich für ein Fertighaus interessiert, der sollte auch über die Alternative zu einem Holzhaus nachdenken. Fertighäuser aus Holz haben einige wesentliche Vorteile, können jedoch auch ein paar Nachteile haben. Die Fertighäuser aus Holz unterscheidet man hinsichtlich ihrer Bauweise und der Grundstruktur in drei verschiedene Varianten: das Blockhaus, die Skelettbauweise sowie den Holzrahmenbau. Ein Fertighaus aus Holz wird weitgehend in der Fertigungshalle eines Fertighausherstellers entworfen und die einzelnen Bauteile dann nur noch auf der Baustelle zusammengefügt. Doch Fertighäuser aus Holz gibt es nicht nur schlüsselfertig, sondern auch als Ausbauhaus.

Vorteile Fertighaus

Die eindeutigen Vorteile eines Fertighauses liegen in der Bauzeit sowie in den Kosten. Ein Fertighaus kann schon innerhalb von drei Tagen komplett Bezug fertig stehen, einschließlich des gedeckten Dachs sowie eingebauter Türen und Fenster. Durch diesen schnellen Aufbau des Hauses können auch deutlich Kosten eingespart werden. Wo ein Hausbau mehrere Monate dauern kann und man Handwerker auch länger bezahlen muss, fallen die Kosten bei einem Aufbau in wenigen Tagen um einiges geringer aus. Wer auf sein Geld schauen muss, der kann beispielsweise ein sogenanntes Ausbauhaus erwerben und so durch Eigenleistungen die Kosten drücken. Hier sind verschiedene Varianten denkbar: Zum einen kann die Firma lediglich die Hülle des Gebäudes aufstellen und der Kunde kümmert sich um den Rest selbst, was Bau und Finanzierungskosten spart. Dabei sollte er sich sicher sein, dass der gesamte Innenausbau, Installation der sanitären Anlagen, Estricharbeiten, Wärmedämmung, Stromversorgung und Dachdeckerarbeiten selbst zu organisieren und durchzuführen sind. Zum anderen kann der Käufer das Haus mit einem bezugsfertigen Erdgeschoss und einem Dachgeschoss, das zum Ausbau vorgesehen ist, erwerben. Auch diese Variante ist günstiger als der Kauf eines komplett bezugsfertigen Hauses. Außerdem kann der Käufer hier sein Haus zeitnah beziehen und den weiteren Ausbau nach und nach angehen – je nachdem was Zeit und Geldmittel gerade zulassen.

Zudem ist ein Fertighaus von Vorteil, wenn man sich über die Gestaltungsmöglichkeiten des Hausbaus ohnehin nicht allzu viele Gedanken machen will. Ein weiterer Vorteil kann für umweltbewusste Käufer auch die Ökobilanz eines Fertighauses sein. Das Baumaterial Holz wächst immer nach, ist CO2-neutral und nach Ende der Nutzungsdauer sogar wiederverwendbar. Fertighäuser sind zudem in jeder Effizienzhaus-Klasse erhältlich, für die es Fördermittel der staatlichen Bankengruppe KfW gibt, was eine Finanzierung erheblich erleichtern kann.

Vorteile Holzhaus

Da ein Fertighaus aus Holz ein architektonisches Federgewicht ist, stellt es nur geringere Anforderungen an die Tragfähigkeit des Bodens. Ein Fertighaus aus Holz lässt sich in extrem kurzer Zeit aufbauen und ist dadurch sofort bezugsfertig, da die Trockenphase eines gemauerten Steingebäudes, die mehrere Monate dauern kann, entfällt.

Ein weiterer Pluspunkt ist, dass Holzhäuser ein äußerst gesundes Raumklima durch die natürliche Atmungsaktivität schaffen, was sehr von Vorteil ist, da man im Allgemeinen sehr viel Zeit im Haus verbringt. Im Sommer ist es so angenehm kühl und im Winter wohlig warm. Holz ist ein lebendiger Werkstoff, der Feuchtigkeit aufnimmt und sie nach und nach an den Innenraum abgibt. Durch diese natürliche Feuchtigkeitsregulierung wird für das angenehme Innenraumklima gesorgt.

Ein Holzhaus ist zudem besser für den Innenausbau in Eigenregie geeignet, da es selbsttragend und das Material einfacher zu bearbeiten ist als ein verputztes Steingebäude. Wer selbst aktiv werden will oder eventuell später einmal Wände versetzen möchte, um die einzelnen Räume wie Wohnzimmer oder Schlafzimmer zu vergrößern, der bekommt mit einem Fertighaus aus Holz die optimalen Voraussetzungen geboten.

Auf welche Holzart muss ich achten?

Dass ein Holzhaus einen tollen Charakter verströmen kann, ist kein Geheimnis und dieser wird vor allem optisch durch die Wahl des Holzes bestimmt. Da sich Fertighäuser aus Holz immer größerer Beliebtheit erfreuen, setzen Fertighausanbieter für künftige Hausbesitzer und eine langjährige Freude sowie einen gleichbleibend hohen Wohnkomfort auf witterungsbeständige Holzarten. Daher eignen sich zum Hausbau besonders gut Hölzer wie Kiefer, Lärche, Eiche oder Tanne. Im Fachwerkbau wird vor allem Eiche verwendet, was aber mit hohen Kosten verbunden sein kann. Gleiches gilt auch für Rotzeder-Holz, das zudem noch sehr resistent gegen Schädlings- und Schimmelbefall ist. Das günstigste Holz für den Holzbau ist Fichtenholz, welches jedoch nicht so widerstandsfähig und langlebig wie die anderen Holzarten ist.

Blockhaus

Die wohl bekannteste Bauweise des Fertighauses aus Holz stellt das typische Blockhaus dar. Es besteht in seiner Grundstruktur aus Rundhölzern, die sich durch Nut und Feder miteinander verbinden. Dabei werden in doppelter Lage Seitenwände angebracht, deren Hohlraum mit speziellen Dicht- und Dämmstoffen gefüllt sind. Ein solches Haus bietet einen tollen Komfort, da hier auch spezielle Hölzer mit einer sehr hohen Belastbarkeit und Qualität verwendet werden.

Skelettbau/Fachwerk

Neben der oben beschriebenen Blockhausbauweise gibt es noch die Skelettbauweise, die man auch unter dem Begriff Fachwerkbau kennt. Die senkrecht und horizontal verlaufenden Linien übernehmen hier den Großteil der tragenden Gesamtkonstruktion. Daraus ergibt sich der Vorteil, dass man bezüglich der Aufstellung von Wänden und bezüglich der daraus resultierenden Raumgestaltung große Freiheit hat. Gerade in Massivbauten gibt es normalerweise tragende sowie freie Wände, doch hierbei übernimmt das Grundgerüst diese Funktion.

Holzrahmenbau

Zuletzt gibt es auch noch den Holzrahmenbau, der ähnlich dem Blockhausbau ist. Der Holzrahmenbau unterscheidet sich jedoch anhand der Verschallungstechnik. Diese Bauart wird durch die Tafelbauweise ergänzt, welche auf der Basis des Niederenergie-Hauses beruht. Sie kommt bei den meisten Fertighäusern zum Einsatz. Zudem gehört der Holzrahmenbau zu den Bauweisen mit einer sehr kurzen Fertigungszeit. Da es sich um eine Trockenbauweise handelt, entfallen hier auch die Trocknungszeiten während der Bauphase. Außerdem können durch die Vorfertigung der Bauteile schnelle und witterungsunabhängige Baufortschritte erzielt werden. Dadurch gehört der Holzrahmenbau zu einer sehr wirtschaftlichen Bauweise. Viele Fertighäuser werden in der Holzrahmenbauweise erstellt, da diese sehr flexibel ist und sich gut an bestehende Gegebenheiten und Nutzerwünsche anpassen lässt.

Wer sich für ein Fertighaus aus Holz interessiert, sollte einen Fest- oder Pauschalpreis mit dem jeweiligen Baunternehmen vereinbaren. Das gibt Sicherheit, denn es wird nur das gezahlt, was auch in der Baubeschreibung steht. Hat man sich dann endgültig für den Bau eines Fertighauses entschieden, wird man in seinem Eigenheim – in welcher Variante auch immer es gewünscht wird – feststellen, dass es heutzutage eindeutig mit dem Bau eines Massivhauses mithalten kann.

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