Die Vorteile von kleinen Häusern

Sabrina Werner Sabrina Werner
Transforming Castle Truck, Living Big in a Tiny House Living Big in a Tiny House Eclectic style houses
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Immer mehr schwappt der Trend des “kleinen Wohnens” von den USA nach Europa über. Die Formen sind dabei vielfältig. Manch einer beschränkt sich auf ein minimalistisches Wohnen in der herkömmlichen, kleinen Wohnung. Andere packen ihre Sachen und machen sich mit dem Camper auf in ein modernes Nomadenleben. Tiny Houses sind genau für dieses Leben konstruiert. Sie sind klein, möglichst umweltschonend und energiesparend. Damit machen sie ein unabhängigeres, kostengünstigeres Leben möglich. Tiny Houses, winzige Häuser, sind oft so gebaut, dass sie einfach von einem Ort zum anderen transportiert werden können. Manche Minihäuser werden von Anfang an auf einem Fahrgestell errichtet und müssen für den Transport nur an die Anhängerkupplung gehangen werden. Örtliche Flexibilität ist nicht der einzige Vorteil des “kleinen Wohnens”. Ein überfüllter Dachboden, Gerümpel im Keller, der Schrank voller alter Kleidung—all dies belastet das Wohngefühl und auf kleinem Raum gar nicht erst möglich. Genau deshalb fühlt sich das Wohnen in Tiny Houses so leicht und unbeschwert an.

Mit kleinem Budget leben

Das Leben auf kleinem Raum ist in vieler Hinsicht preiswerter als konventionelle Wohnformen, beispielsweise in einem großen Ein- oder Mehrfamilienhaus. Auf weniger Raum bauen, bedeutet meistens auch preiswerter bauen. Zudem brauchen Minihäuser kein Fundament. Tiny Houses können sich daher auch jene leisten, die kein Budget für den Bau und das Material eines großen Hauses aufbringen könnten. Der Platz für Möbel und Dekorationsgegenstände ist in Minihäusern begrenzt. Daher kann hierfür auch nur begrenzt Geld ausgegeben werden. Ständiges Umdekorieren und das Verwahren der Deko in Kisten und Schachteln—dafür steht beim kleinen Wohnen einfach kein Platz zur Verfügung. Alles, was gekauft wird, wird dagegen mit Bedacht gewählt. Das passt auch zum Umweltkonzept der Tiny Houses—so ökologisch wie möglich bauen, so wenig Fläche wie möglich nutzen und so wenig Energie wie möglich verbrauchen. Viele Tiny Houses haben für die Strom- und Warmwassergewinnung Solarzellen auf dem Dach und sind als Niedrigenergiehäuser konzipiert. Für die optimale Energiegewinnung stehen dabei Solarenergie-Unternehmen zur Verfügung. 

Kein Platz für Gerümpel

Gerümpel ist beim kleinen Wohnen ein Tabu. Altes und Kaputtes wird sofort entsorgt. Oft brauchen wir viel weniger, als wir anfangs denken. Je weniger Gerümpel uns umgibt, je weniger Erinnerungen an Dingen festkleben, desto freier und unbeschwerter fühlen wir uns. Fotos beispielsweise müssen schon lange nicht in Fotoalben verstauben. In digitalisierter Version können sie auf dem Laptop oder am PC jederzeit angesehen werden. Digitale Bilderrahmen finden an der Wand Platz und können die schönsten Fotos in Szene setzen. Verstaubte Souvenirs oder schon längst abgelegte Kleidung gehören ebenfalls nicht zum Konzept des Lebens auf kleinem Raum. Ganz im Sinne des ökologischen Wohnens müssen diese Dinge aber nicht weggeworfen werden. Sie können in die Altkleidersammlung oder in Umsonstläden gebracht werden. Oder sie werden einfach per Kleinanzeigen gekauft. 

Ganz leicht werdet ihr euer Gerümpel mit dem Artikel ’Das große Ausmisten: Entrümpeln leicht gemacht’ los. 

Unglaublich gemütlich

Klein und gemütlich—das charakterisiert die Tiny Houses. Mit guten Stauraumsystemen und perfekt genutztem Platz wirkt der kleine Wohnraum dennoch nicht zu eng. Vom Bett aus Fernsehen, ein einzelner Sessel vor dem Fenster mit Aussicht ins Grüne und vom Tisch aus den Herd im Blick—was nach Ferienhaus-Feeling klingt ist für die Bewohner der Tiny Houses Alltag. Wieviel Komfort das Leben in kleinen Räumen möglich macht, ist ganz unterschiedlich. Es gibt Luxusvarianten, die mit nahezu allem ausgestattet sind, was das Herz begehrt. Dann gibt es wieder fahrbare Häuschen, die nur eine Komposttoilette haben und bei denen das Duschen im Garten stattfindet. Eines haben die Tiny Houses jedoch alle gemeinsam—sie sind ein behaglicher Rückzugsort, den man dort aufstellen kann, wo man wohnen möchte und machen den Traum vom Wohnen im Grünen in den eigenen vier Wänden wahr. Noch gemütlicher wird es, wenn indirekte Lichtquellen Wände und Decke in ein sanftes Licht tauchen und den kleinen Räumen Struktur verleihen.

Auspacken, einpacken und neu anfangen

Wohnen auf kleinem Raum ist flexibles Wohnen. Die modernen Nomaden haben den Vorteil daran schon lange entdeckt. Manche reisen zeitweise mit dem Camper durch ganz Europa und arbeiten mit Satellitenantenne auf dem Dach von unterwegs aus, andere bauen gleich ihr ganzes Haus auf Rädern. Wen dann die Lust auf Neues packt, der kann einfach umziehen und sein ganzes Haus gleich mitnehmen. Auch zieht nicht jeder freiwillig um. Örtliche Flexibilität ist in vielen Jobs gefragt. Besitzer von Tiny Houses können bei beruflichen Veränderungen schnell selbst entscheiden, ob sie vor Ort bleiben und lange zum neuen Arbeitsplatz fahren oder ihr Zuhause doch lieber in die Nähe des neuen Arbeitsortes mitnehmen möchten. Lästiges Kistenpacken, die Wohnungssuche und möglicherweise das Renovieren der alten Wohnung entfallen. Tiny Houses sind entweder von Anfang an auf Räder gebaut oder sie sind so konstruiert, dass sie per LKW transportiert werden können.

Weniger Platz für Deko-Fehler

Klar ist, viele Dekorationsobjekte finden in kleinen Räumen keinen Platz. Daher ist auch beim Dekorieren nach einem Umdenken gefragt. Sommer- und Winterdeko, Deko für Ostern, Weihnachten und Halloween—das alles findet in kleinen Räumen keinen Platz und kann nicht in Kisten verstaut im Abstellraum oder auf dem Dachboden verwahrt werden. Daher stehen in Tiny Houses eher frische Blumen aus dem Garten oder Tannenzweige auf dem Tisch. Wer seiner Kreativität im Minihaus freie Bahn lassen möchte, hat dennoch Platz dafür und zwar sprichwörtlich bis unter die Decke. Die Dekoration sollte dabei immer zugleich einen Zweck erfüllen. So kann eine antike Garderobenleiste die Wand schmücken und gleichzeitig als Schlüsselhalter dienen, Tontassen oder Kristallgläser sehen in offenen Küchenregalen wunderschön aus und können gleichzeitig jeden Tag benutzt werden. Die Teekanne im Raum ist sofort ein Blickfang. Spiegel mit alten Rahmen vergrößern den Raum optisch und bringen gleichzeitig Stil in die Einrichtung. Auch Lampen und Regale selbst können als Dekorationsobjekte dienen. Eine einzelne Designerleuchte oder Mustertapeten an der Wandfläche wirken in kleinen Räumen besonders eindrucksvoll.

Die Umgebung genießen

Viele der Tiny Houses werden von Anfang an auf Rädern gebaut. Andere sind so konzipiert, dass sie leicht transportierbar sind. Die kleinen Häuser verbinden umweltbewusstes Wohnen mit der Möglichkeit, die Natur in vollen Zügen zu genießen. Das, was das Leben in Mittelmeerländern so beliebt macht, macht auch das Leben im Minihaus aus. Das Leben spielt sich nicht drinnen ab, sondern vor allem draußen. Wohnen im Einklang mit der Natur ist das Konzept. Mitunter sind die Minihäuser sogar so konzipiert, dass sie die Umgebung für eine volle Funktionsfähigkeit brauchen. Das ist dann der Fall, wenn es drinnen keine Dusche gibt, dafür aber die Dusche im Garten direkt vor der Tür.

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