Loft in einem ungewöhnlichen Gewand

Elisabeth Liebing Elisabeth Liebing
BAUMEISTERHAUS IN ZÜRICH OERLIKON (2010 - 2015), Käferstein & Meister Dipl. Architekten ETH BSA SIA Käferstein & Meister Dipl. Architekten ETH BSA SIA Modern balcony, veranda & terrace
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Wie wohnt es sich eigentlich in einem Industriequartier? Dieser Frage möchten wir heute auf den Grund gehen. Gut, dass unsere Experten von Käferstein & Meister Dipl. Architekten ETH BSA SIA ein wunderbares Loft-Projekt geplant haben, dass wir euch heute zeigen dürfen. Bereits zu Beginn können wir verraten, dass der Innenraum sich vollständig von der Fassade unterscheidet, sodass eine interessante Mischung entsteht. 

Aufbau

Im Erdgeschoss befinden sich zwei Gewerberäume, die als Ladenfläche oder Büroeinheit angemietet werden können. Insgesamt beherbergt das Wohnhaus sechs Wohnungen. Jede einzelne verfügt über einen Balkon oder einen Garten, den man über eine interne Treppe erreicht. Absolutes Prunkstück stellt die Attikawohnung dar, die mit dem zweiten Obergeschoss verbunden ist und besonders viel Fläche bietet.

Entwurf

Das fünfgeschossige Gebäude wird geprägt durch die massiv gemauerte Backsteinfassade. Der Sockel erhielt sandgestrahlte Betonelemente und -stützen, die wie eine Zierde einzelne Partien des Gebäudes akzentuieren. Durchbrochen wird die Fassade mithilfe von Holz-Metall-Fenstern, die ein großzügiges Format aufweisen und sich den gegebenen Dimensionen anpassen.

Materialien

Die Zwischenwände wurden zum Teil mit großformatigen Kalksandsteinblöcken gemauert. Die Elektroleitungen wurden in die Wände integriert und durch diesen Eingriff kaschiert. Um den Loftcharakter fortzuführen, entschied man sich für eine markante Basis: einen geschliffenen und geölten Anhydritboden. Dieser Belag ist besser bekannt unter dem Begriff Fließestrich und weist neben seinem klaren Design weitere Vorteile auf. So ist dieser besonders pflegeleicht, fugenlos und kann bereits drei Tage nach dem Einlassen betreten werden. In den Fließestrich wurde eine Fußbodenheizung integriert, die der kalten Erscheinung bestens Paroli bietet.

Verkehrsfläche

Hier befinden wir uns im Treppenhaus des Mehrfamilienhauses, dessen rohe Materialien einen starken Einfluss auf die gesamte Wirkung des Raumes haben. Glatter Sichtbeton, ein geölter Unterlagsboden und das Stahlgeländer kreieren gekonnt eine authentische Stimmung wie in einer Fabrik. 

Das Mehrfamilienhaus wurde im Minergie-P Standard erstellt. Das bedeutet, dass der Energieverbrauch noch geringer als das eines Minergie-Hauses ist. Mithilfe einer Wärmepumpe und einer Erdsonde wird das Gebäude gleichzeitig beheizt und belüftet. Zudem wurde das gesamte Dach mit Photovoltaikanlagen ausgestattet. 

Wohnen

Der industrielle Charakter ist in all den Räumen deutlich spürbar und rührt ganz besonders von den Materialien her. Der Rohbau wurde mit einem Wand-Deckenplatten-System in Ortbeton errichtet. Die Decken wurden sichtbar gelassen und versprühen den typischen Loftcharakter. Zur linken Seite kann man den Balkon erkennen, der sich in zwei Bereiche gliedert und sowohl Loggia als auch Balkon in einem ist. So kann man sogar bei regnerischem Wetter den beliebten Außenraum nutzen. 

Möblierung

Die minimale Möblierung lässt den Raum ideal zum Vorschein kommen. Man entschied sich, in dieser Zone auf dänisches Möbeldesign zurückzugreifen. Das Schwarz bildet einen markanten Blickfang in der puristischen Kulisse. Zur rechten Seite füllt der Schaukelstuhl von Ray und Charles Eames eine gemütliche Nische. 

Weitere Anregungen zu Designklassikern findet ihr in dem Ideenbuch: 6 beliebte Sessel

Attikageschoss

Auf dieser Fotografie können wir einen Einblick in die Wohnung im Dachgeschoss erhaschen. Ein langer Korridor zieht sich entlang der Gebäudefassade, der mit einer Serie von Terrassentüren geöffnet wird. In die rechteckigen Fensterrahmen aus Fichte wurden großformatige gläserne Rundbögen eingesetzt, die den Loftcharakter abermals unterstreichen. 

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