Schallschutz—Schall, Akustik und Dämmung kurz erklärt in 15 Schritten

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Schallschutz betrifft nicht nur bauakustische sondern auch raumakustische Maßnahmen. Schall beeinflusst die Wohngesundheit und unser Wohlbefinden in maßgeblicher und doch unterbewusster Art und Weise.

Die Frage, wie umfangreich Schallschutz und Schalldämmung ausgeprägt sein sollen und können, begegnet uns jederzeit im Alltag. Doch was genau bedeutet Schallschutz eigentlich? Im folgenden Ideenbuch sind ein paar Basic Facts auf diesem Gebiet für euch zusammengefasst.

Was ist Schall?—Schallempfindung

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Schall sind im Grunde Schwingungen, die entstehen, wenn eine Luftmasse oder eine Wassermasse in Bewegung gerät. Angeregt werden diese Schwingungen in der Regel durch Vibrationen eines Körpers.

Jeder Mensch verfügt über ein bestimmtes Schallempfinden. Dieses ist meist an das Hörempfinden des Einzelnen geknüpft. Für das Bauwesen bedeutet dies, dass die Schallempfindung und das damit verbundene Wohl des Menschen bei der Planung und Durchführung von baulichen Maßnahmen berücksichtigt werden muss.

Was ist Schall?—Schallentstehung

Damit Schall entsteht, wird die Luftmasse, die einen vibrierenden Körper umgibt, in Schwingungen versetzt.

Schwingungen sind mit periodischen Luftverdichtungen, auch Schalldruck genannt, gleichzusetzen. Diese breiten sich räumlich als Schallwellen aus. Schallwellen sind in der Regel reine Energie und selten etwa in kleinen Windstößen spürbar.

Was ist Schall?—Schallausbreitung

Es wird im Allgemeinen zwischen drei verschiedenen Schallquellen unterschieden: Punkt, Linie und Fläche. Zudem wird ein Unterschied zwischen Schall im Freien und Schall in Gebäuden veranschlagt.

Umso weiter entfernt die Schallquelle im Freien ist, desto niedriger ist die Schallbelastung. Behindert und unterbrochen wird Schall im Freien auch durch Hindernisse wie Zäune, Bauten oder eben eine Schallschutzwand. In Gebäuden kann Schall sich nicht ungehindert ausbreiten. In der Bauakustik werden Schallarten daher in Luftschall und Körperschall unterschieden.

Was bedeutet ‘Frequenz’?

Die Frequenz beschreibt die Anzahl der Schwingungen pro Sekunde. Sie wird in Hertz (Hz) angegeben. Das menschliche Ohr ist in der Lage, bis zu 16.000 -20.000 Hz wahrzunehmen.

Mit zunehmenden Alter nimmt dieser Wert immer weiter ab. Der Frequenzbereich unserer Sprache liegt zwischen 100 und 10.000 Hz, wobei die Schallintensität zwischen 250 und 500 Hz am höchsten ist.

Was ist Bauakustik?

Im Bauwesen gibt es eine Norm für Mindestschallschutz, die heute mit DIN 4109-1: Schallschutz im Hochbau – Teil 1: Mindestanforderungen (2018) festgesetzt ist. Zuvor war eine Vorgänger-Baubestimmung aus dem Jahr 1989 gültig. Die moderne Baubestimmung beschäftigt sich mit dem Thema Bauakustik, wobei es darum geht, den Schallschutz von Gebäuden zu beschreiben.

Dabei sind Mindestanforderungen zum Schutz der Gesundheit zu beachten. Der Schutz in Aufenthaltsräumen vor Geräuschen aus fremden Räumen, Geräuschen aus gebäudetechnischen Anlagen und gegen Außenlärm stehen dabei im Vordergrund.

Was ist Raumakustik?

Bei der Raumakustik steht die Gewährleistung der Qualität von Sprache in den später genutzten Räumen im Vordergrund. Ziel ist es, bautechnische Elemente zu integrieren, die die Nachhallzeit minimieren zu einem Grad, der sich natürlich anhört bzw. anfühlt.

Das kann abhängig von der Nutzung des Raums unterschiedlich ausfallen. Besonderes Augenmerk wird gelegt auf schallreflektierende Flächen, wie etwa Fenster oder Sichtbeton. Diese sind meist besonders herausfordernd in der raumakustischen Architektur.

Raumakustik: Nachhallzeit

Aufgrund der Begrenzung eines Raums wird der Direktschall zurückgeworfen und es bildet sich ein sogenanntes diffuses Schallfeld, bei dem die Schallwellen durcheinander geraten.

Die Sprachverständlichkeit wird beeinflusst und Stimmen werden oft als unangenehm wahrgenommen. In der Raumakustik spielt die Nachhallzeit eine elementare Rolle in der Berechnung. Sie wird definiert durch das Nachlassen des Schalldruckpegels um 60dB.

Raumakustik: Schallabsorbtion

Lange Nachhallzeiten in Räumen werden als laut empfunden. Die Sprachkommunikation wird meist negativ beeinflusst und das Kommunizieren fühlt sich in einem harten Raum unangenehm an. Schallabsorber können die Nachhallzeit reduzieren. Sie werden in zwei Arten unterteilt:

  • Poröse Absorber, wie Teppiche, Vorhänge, Dämmstoffe und Holzfaserplatten.
  • Resonanzabsorber, wie Gipskartonplatten oder Spiegel. Schall tiefere Sequenzen werden von schwingungsfähigen Elementen wie diesen absorbiert.

Ein spannender Trend in der Raumakustik ist die Schallschutz Installation durch eine vertikale Bepflanzung im Innenbereich.

Raumakustische Planung

Primär geht es darum, die Räume auf ihre spätere Nutzung hin auszurichten. Ihre sogenannte Hörsamkeit steht dabei im Vordergrund: Handelt es sich a) um ein Höhsamkeit über mittlere bis größere Entfernung, etwa in Vortragssituationen?

Oder geht es b) primär um die Hörsamkeit über geringe Entfernungen, wie es bei geringen Entfernungen der Fall ist. Dem entsprechend werden Räume bauplanerisch in bis zu fünf Nutzungsarten unterteilt.

Was bedeutet ‘Schalldämmung’?

Wie sich der Schall in vorhandenen Gebäuden ausbreitet, ist abhängig von der durch die vorhandenen Bauteile gegebenen Schalldämmung.

Dabei spielt das Material, z.B. Estrich, Beton oder Stein, und die Fläche eine Rolle. Darüber hinaus lässt die Ausführung ebenfalls Rückschlüsse zu auf die gegebene Schalldämmung des Gebäudes.

Was bedeutet ‘Schallschutz’?

Im Grunde handelt es sich bei Schallschutz um die Maßnahmen, die zur Minimierung des Schalldruckpegels dienen, eingesetzt werden. Dabei sind vorrangig die Räume, die dem ständigen Aufenthalt dienen, wie etwa Küche, Wohnzimmer, Schlafzimmer und Bad, von Bedeutung.

In vielen Bereichen lassen sich Schallabsorber in die Inneneinrichtung integrieren. Teppiche, Vorhänge oder vertikale Raumbegrünung kommen genauso zum Einsatz, wie architektonische Wand- und Bodenelemente, die nicht als Schallschutz erkennbar sind.

Außenlärm und Schallschutz

Nachträglich eingebaute Fenster oder Lüftungsanlagen, können den Schallschutz von Bestandsimmobilien maßgeblich beeinflussen. Bei Neubauten kann es sinnvoll sein, vorab einen der Norm DIN 4109-1: Schallschutz im Hochbau – Teil 1: Mindestanforderungen entsprechenden höchstzulässigen Schalldruckpegel im Innenraum festzulegen.

Außenlärm ist in der Regel nur begrenzt berechenbar. Viele Lärmquellen haben einen temporären Charakter und können nur teilweise mit einkalkuliert werden.

Gebäudetechnische Anlagen und Lärmschutz

Die Norm DIN 4109-1 legt die folgenden als gebäudetechnische Anlagen fest:

  • Pools und Saunen,
  • Sportanlagen,
  • Garagenanlagen,
  • fest installierte, motorbetriebene außenliegende Sonnenschutzanlagen und Rollläden,
  • Versorgungs- und Entsorgungsanlagen.

All diese Anlagen sind stationär und fest installiert. Der Einbau und Betrieb sollte unter Berücksichtigung der Platzierung geschehen und so geräuscharm wie möglich erfolgen.

Fremde Räume und Lärmschutz

Wenn möglich werden laute und leise Räume dem Grundriss nach voneinander abgetrennt. Eine klassische Trennung und weit voneinander entfernte Veranlagung wäre demnach etwa bei Küche und Schlafzimmer gegeben.

Darüber hinaus muss eine ausreichende Schalldämmung der trennenden und flankierenden Bauteile gewährleistet sein. In der Regel wird die Luftschall- und Trittschutzdämmung von folgenden Elementen nachgewiesen: Wohnungstrennwände und -decken, Treppenraumwände, Treppenläufe und Podeste, Wohnungseingangstüren und Haustrennwände.

Der eigene Wohnbereich und Schallschutz

In der Regel wird bei der raumakustischen Planung darauf eingegangen, dass eigens verursachter Lärm auch wieder abgestellt werden kann.

Trotzdem steigt das Interesse an Schallschutz Maßnahmen mit erhöhtem Geräuschpegel, verursacht durch technische Geräte u.a. Individuelle Wünsche der Bauherren werden in der raumakustischen Planung berücksichtigt.

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